Vom 7. bis 11. April 2014 war der 4. Jahrgang für Industriedesign erneut zu Gast am Liceo Artistico Sello in Udine. Die Kooperation zwischen der friulanischen Partnerschule und der EUREGIO HTBLVA Ferlach fand mit dem traditionellen Gegenbesuch der Ferlacher bei ihren italienischen Freunden auch dieses Jahr großen Anklang.
In Udine angekommen wurde die Klasse von Prof. Dino Del Zotto – Projektleiter unserer Partnerschule –, Prof. Tecla Strazzeri und den italienischen SchülerInnen des 4. Jahrganges herzlich begrüßt. Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnten sich die SchülerInnen, die bereits im Herbst 2013 zusammen für die Rosentaler Firma bhp GmbH an einem Designprojekt gearbeitet hatten, austauschen, um anschließend ihre Unterkünfte bei den italienischen Gastfamilien zu beziehen.
In den folgenden Tagen sollte ebenfalls an der Umsetzung eines Designprojektes durch Schüler beider Nationen gearbeitet werden, wobei das Wochenprogramm durch Unterrichtseinheiten in englischer und italienischer Sprache und umfassende Führungen durch die Werkstätten der italienischen Schule ergänzt wurde.
Schließlich erfolgte die Reise nach Varmo zu der bereits mit Spannung erwarteten Firmenbesichtigung. Dort öffnete das zum Gruppo Cori gehörige Unternehmen HI_M high manufacturing seine Pforten und führte die SchülerInnen durch den Betrieb, der sich auf die Verarbeitung des Solid Surface-Materials HI-MACS® spezialisiert hat.
Der homogene thermoplastisch verformbare Mineralwerkstoff HI-MACS® (bestehend aus Acrylharz, Aluminiumhydroxid und natürlichen Pigmenten) zeichnet sich durch hohe UV- und Hitzebeständigkeit, sowie Stoß- und Kratzfestigkeit aus. Durch die großteils lichtdurchlässige Farbpalette und die mit diesem Werkstoff realisierbare Verarbeitung riesiger fugenloser Oberflächen eröffnet das Material nahezu unendlich viele Möglichkeiten bei der Gestaltung von Out- und Indoorbereichen.
Den Vorteilen dieses einzigartigen Materials folgend sollten die SchülerInnen in Kleingruppen im Laufe ihrer Projektwoche Ausstattungsobjekte und Beleuchtungssysteme für exklusive Spa- und Wellnessbetriebe erarbeiten.
Am folgenden Vormittag begann mit der Ideenfindung zu den diversen Objekten und vielen Skizzen die erste intensive Arbeitsphase. Ein Rundgang durch die sonnige Altstadt Udines erwies sich noch am selben Nachmittag als erfrischende Abwechslung, wobei die wichtigsten Sehenswürdigkeiten – darunter das Castello, die Piazza della Libertà, die Loggia del Lionello, die Piazza Giacomo Matteotti und der Duomo – von den Italienern in englischer Sprache vor Ort präsentiert wurden.
Auch am nächsten Tag wurde fleißig an den Visualisierungen für das Projekt gearbeitet. Am letzten Tag ihres Aufenthaltes präsentierten die SchülerInnen die bemerkenswerten Resultate ihrer Arbeiten in englischer Sprache. Die von den SchülerInnen in Kleingruppen erarbeiteten kreativen Lösungen und abwechslungsreich gestalteten Objekte beeindruckten auf allen Linien und wurden von der Firma und allen Anwesenden gelobt. Auch die mögliche Umsetzung einiger Ideen wurde den SchülerInnen in Aussicht gestellt, bevor die Klasse etwas müde, aber vor allem zufrieden mit der erbrachten Leistung die Heimreise antrat.
Alle Beteiligten empfanden die Projektwoche als große persönliche Bereicherung, wobei die SchülerInnen ihre Sprachkenntnisse erproben und erweitern konnten, italienisches Familienleben hautnah erleben durften und internationale Freundschaften knüpfen bzw. festigen konnten. Vor allem haben sie erneut wertvolle praxisnahe Erfahrungen erworben, von welchen sie in ihrer künftigen Ausbildungs- und Berufslaufbahn profitieren werden.
Mag. Verena Klatzer-Prandl